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PERMA-Führung - Positives Leadership als Schlüssel für nachhaltigen Unternehmenserfolg
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Die Anforderungen an Führungskräfte haben sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Globalisierung, Digitalisierung und der Fachkräftemangel stellen Unternehmen vor die Herausforderung, nicht nur wirtschaftlich erfolgreich zu sein, sondern auch ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das Motivation, Gesundheit und Innovationskraft fördert. Klassische Führungsansätze stoßen hier oft an ihre Grenzen. Gefragt sind Konzepte, die nicht nur Leistung, sondern auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden fördern. Ein solcher Ansatz ist die PERMA-Führung, basierend auf der "Positiven Psychologie" von Martin Seligman.
Das PERMA-Modell - Ursprung und Bedeutung
Das PERMA-Modell wurde von Martin Seligman, einem der Begründer der Positiven Psychologie, entwickelt. Es beschreibt fünf zentrale Säulen des menschlichen Wohlbefindens:
- P - Positive Emotionen: Freude, Dankbarkeit und Optimismus steigern die Resilienz und fördern Kreativität.
- E - Engagement: Menschen sind dann besonders leistungsfähig, wenn sie ihre Stärken einsetzen und in den "Flow" kommen.
- R - Relationships: Soziale Verbundenheit ist ein Grundbedürfnis und entscheidend für Motivation und Loyalität.
- M - Meaning: Sinnhaftigkeit gibt Orientierung und macht Arbeit bedeutsam.
- A - Accomplishment: Das Erleben von Fortschritt und Erfolg stärkt Selbstwirksamkeit und Zufriedenheit.
Überträgt man diese Dimensionen auf Führung, entsteht ein ganzheitlicher Ansatz, der nicht nur die Leistung, sondern auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellt.
Die fünf Dimensionen der PERMA-Führung mit Praxisbeispielen
1. Positive Emotionen - Die Basis für Kreativität und Resilienz
Positive Emotionen sind kein "Luxus", sondern ein strategischer Erfolgsfaktor. Sie erweitern den Handlungsspielraum und fördern Problemlösungsfähigkeit (entsprechend der "Broaden-and-Build-Theorie" von Barbara Fredrickson).
Praxisbeispiele:
- Beginne Meetings mit einer "Good News"-Runde.
- Anerkenne kleine Erfolge öffentlich, nicht nur große Meilensteine.
- Verwende Sprache, die Zuversicht vermittelt ("Wir schaffen das gemeinsam" statt "Das wird schwierig").
2. Engagement - Flow-Erlebnisse ermöglichen
Engagement entsteht, wenn Mitarbeitende ihre Stärken einbringen und sich in Aufgaben vertiefen können. Flow-Erlebnisse sind ein starker Motivator und reduzieren Stress.
Praxisbeispiele:
- Führe Stärkenanalysen durch (z. B. Gallup StrengthsFinder) und passe Aufgaben an individuelle Talente an.
- Gib Autonomie bei der Gestaltung von Arbeitsprozessen.
- Reduziere Unterbrechungen, um konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen.
3. Relationships - Vertrauen als Fundament
Beziehungen sind das soziale Kapital jeder Organisation. Authentische Kommunikation und Empathie schaffen ein Klima des Vertrauens.
Praxisbeispiele:
- Plane regelmäßige 1:1-Gespräche, die auch persönliche Themen zulassen.
- Fördere Peer-Coaching und Mentoring im Team.
- Sei als Führungskraft sichtbar und ansprechbar - "Management by Walking Around" wirkt oft Wunder.
4. Meaning - Sinn als Motivationsmotor
Menschen wollen wissen, warum ihre Arbeit wichtig ist. Sinnstiftung ist eine der stärksten Quellen für intrinsische Motivation.
Praxisbeispiele:
- Kommuniziere den "Purpose" des Unternehmens klar und regelmäßig.
- Verknüpfe individuelle Aufgaben mit übergeordneten Zielen ("Dein Beitrag hilft uns, die Kundenzufriedenheit zu steigern").
- Erzähle Geschichten, die den Impact der Arbeit zeigen (z. B. Kundenfeedback).
5. Accomplishment - Erfolge sichtbar machen
Das Erleben von Fortschritt und Erfolg stärkt die Selbstwirksamkeit und motiviert zu weiteren Leistungen.
Praxisbeispiele:
- Setze klare, erreichbare Ziele und feiere deren Erreichung.
- Nutze visuelle Fortschrittsanzeigen (z. B. Projekt-Dashboards).
- Organisiere kleine Rituale zur Anerkennung - vom "Danke im Chat" bis zur offiziellen Auszeichnung.
Warum PERMA-Führung wirkt
Die Integration von PERMA in die Führungspraxis ist kein "Nice-to-have", sondern ein strategischer Erfolgsfaktor. Studien zeigen, dass Unternehmen mit einer positiven Führungskultur höhere Mitarbeiterzufriedenheit und geringere Fluktuation erreichen, Produktivität und Innovationskraft steigern und die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter fördern. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels kann dies ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Dadurch kann ein Arbeitsumfeld geschaffen werden, das nicht nur Ergebnisse liefert, sondern auch das Wohlbefinden der Mitarbeiter stärkt. Führungskräfte, die diese Prinzipien verinnerlichen, investieren nicht nur in den Erfolg ihres Unternehmens, sondern auch in die Zukunftsfähigkeit ihrer Organisation.
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